3. Säule: Lernparcour
Text und Bilder: Jeannette Merz
Was können wir mit dem Lernparcour bewirken, wenn ein Hund durch nervöses oder ängstliches Verhalten nicht ansprechbar ist?
Mit einem speziellen Bodentraining dem Tellington Lernparcours kann die Aufnahmefähigkeit, die
Konzentration und das Wohlbefinden des Hundes gefördert werden.
Hunde können über die richtige und sanfte Leinen-Technik achtsam geführt werden. Durch
langsame und bewusste Bewegungen im Lernparcours wird sein körperliches sowie emotionales
Gleichgewicht gefördert. Diese Technik ermöglicht eine Kommunikation durch feine Signale, wobei
man sich selbst mit einer ruhigen Atmung und positiven Gedanken unterstützt.
Sollte das Hindernis zu einer zu schwierigen Aufgabe werden, dann wird es einfacher aufgebaut.
D.h. wir passen uns dem Hund an. Erst wenn sich der Hund sicher fühlt, wird er es schaffen über
oder durch das fremde Objekt zu laufen. Auch sind Pausen zwischendurch wichtig für Mensch
und Hund, um die positiven Erfahrungen zu verarbeiten.
Im zentralen Mittelpunkt stehen die Übungen im Labyrinth; Der Hund benutzt dafür
abwechselnd die linke und die rechte Gehirnhälfte, dies führt zu mehr Ausgeglichenheit.
Vertraue auf deine Intuition ❣
Manchmal ist weniger → mehr ❣
Aufhören, wenn es am «Schönsten» ist ❣
Anmerkung
Freie Bodenarbeit (ACE) kann als Vorbereitung für den Lernparcours eingesetzt werden.
Diese Aktivität gibt dem Hund die Möglichkeit eigene Entscheidungen zu treffen, selbst zu
erkunden (Bsp. Texturen, Gerüche, Geschmäcker) sowie neue Dinge kennenzulernen.
Text: Sabine Wiedemeier
Bilder: Sabine Wiedemeier, Lily Merklin
Im Lernparcours können schwierige Lernsituationen (z.B. Verladen) vereinfacht werden.
Die einzelnen Lerneinheiten (z.B. Labyrinth, Stern, Grill, Doppelter Diamant, Slalom, Planen) helfen dabei.
Mit Hilfe von unterschiedlichen Führpositionen und den anderen Werkzeugen der Tellington TTouch® Methode (TTouch®, Tellington Körperbänder) wird für das Pferd (und den Menschen) ein sicherer Lernrahmen geschaffen.
Die Pferde lernen ausbalanciert anzutreten, zu laufen und anzuhalten. Vertrauen (zu sich selber und zu Menschen) kann so wunderbar gefördert werden.
Vertrauen bringt Sicherheit.
Körperhaltung und Verhalten hängen eng zusammen.
Im Lernparcours achten wir darauf, dass das Pferd die einzelnen Elemente in einer Haltung durchschreiten kann, die Vertrauen zum Ausdruck bringt, und dass es ausbalanciert ist.
Zeigt das Pferd Unsicherheit, wird das Lernelement angepasst. Das heisst zum Beispiel, dass die Abstände der Stangen/Planen vergrössert werden, mehr Pausen gemacht werden, TTouches eingebaut werden. Hier ist der Zusammenhang zwischen Körperhaltung und Verhalten oft besonders gut sichtbar.
Zum Beispiel lernt das das Pferd durch das gezielte, klare Führen mit Anhalten vor jeder Kurve im Labyrinth, sich zu biegen und auszubalancieren.
Beim Grill oder Stern muss das Pferd die Beine unterschiedliche hoch (Grill) bzw. hoch und weit (Stern) heben - auch wieder eine Sache von Koordination und Balance.
Der Mensch lernt im Lernparcours klare Signale zu geben und auf die Signale des Pferdes zu achten. So kann sich zwischen Pferd und Mensch Vertrauen aufbauen/festigen.
Der Lernparcours kann auch geritten werden.
Wir lernen IMMER. Und ich stelle mir gerne die Frage: welche Art Lernerfahrung möchte ich Pferd (und Mensch) bieten?
Mein Bestreben ist, dass Pferd und Mensch voll Vertrauen und sicher miteinander unterwegs sind. Dann macht es Spass, dann besteht eine Herzensverbindung.