1. Säule: Beobachten
- Text von Sabine Wiedemeier, Tellington TTouch Practitioner 1 für Pferde
Bewusstes Beobachten hilft mir nicht nur als Tool im Hinblick auf die Tellington TTouch Methode.
Es hilft mir ganz allgemein, in den gegenwärtigen Moment zu kommen.
Bin ich präsent, habe ich die Möglichkeit zu sehen, hören, fühlen was das Pferd sagt. Das ist für mich die Voraussetzung für Vertrauen - die Basis der Tellington TTouch Methode.
Wenn ich ein Pferd bewusst beobachte, bin ich im Hier und Jetzt.
Ich beobachte, was Jetzt gerade ist. Dann bin ich selber geerdet, verbunden und im gegenwärtigen Moment. Ich bin mit dem Pferd verbunden, ohne ihm zu nahe zu treten. Aus dem heraus kann ich mir danach überlegen, wohin uns die Begegnung führen kann.
Bin ich aufgeregt oder ausser mir, weil das Pferd verletzt oder krank ist, eine Verhaltensweise zeigt, die schwierig im Umgang ist, oder Erwartungen im Raum stehen, die ich gerade nicht zur Seite stellen kann, kann ich mich fragen, ob ich wirklich im gegenwärtigen Moment bin. Oder ob ich gedanklich in der Vergangenheit oder Zukunft bin. Und kann mich dann bewusst in die Gegenwart bringen und wirklich beobachten, anstatt im Gedankenchaos zu versinken.
Das Pferd teilt mir etwas mit und das nehme ich am besten wahr, wenn ich Gedanken und Erwartungen für den Moment beiseite stellen kann.
Daneben hilft mir das bewusste Beobachten, mein autonomes Nervensystem zu regulieren. Und vermutlich nicht nur meins, sondern auch das des Pferdes und allgemein der Lebewesen um mich herum.
Sabine Wiedemeier, Tellington TTouch Practitioner 1 für Pferde
1. Säule: Beobachten - Text von Christine Körkel, Tellington TTouch Practitioner 1 für Hunde & Kleintiere
Auf dem Spaziergang mit meinem Hund beobachte ich auch die anderen Hunde, die uns entgegenkommen. Sehe ich, dass der andere Hund aufgeregt, gestresst oder ängstlich ist, achte ich darauf, dass mein Hund ihn nicht anschaut, oder mache, wenn möglich, einen grossen Bogen um den anderen Hund, um den Abstand zu vergrössern. Das ist für alle Beteiligten viel entspannter.
1. Säule Beobachtung: Uno beobachtet
Uno, der süsse einjärige Chihuahua-Mischling beobachtet seit ein paar Wochen auf dem täglichen Spaziergang nicht nur wie gewohnt die sich bewegenden Vögel, Katzen, Hunde und möglichen Futterquellen, sondern und vor allem seine Besitzerin Natalie.
Er lässt sie nicht aus den Augen! Er reagiert auf den ersten Rückruf - wenn Natalie das Timing im Griff hat - sitzt auf Kommando und bleibt bei der Begrüssung mit allen vier Beinen am Boden.
Wie das kommt? Natalie hat das Beobachten und Belohnen entdeckt. Als ich vor ein paar Wochen den ersten Spaziergang mit ihr und Uno machte, waren die beiden zwar über die Leine miteinander verbunden – aber sonst spazierte jeder für sich – und das wollten wir ändern.
Person und Hund kommen sich durch gegenseitiges Beobachten und zusammen arbeiten näher. Wenn Natalie achtsam beobachtet und den kleinen Feger im richtigen Moment zurückruft (nämlich dann, wenn er gerade nicht intensiv am Schnüffeln ist, weil es noch zu schwierig für ihn ist, das abzubrechen) ihn mit einem Leckerli und ein paar TTouches belohnt und ihn dann wieder frei gibt, ist das jedes Mal Erfolgserlebnis für beide und ein Schritt zu einer Partnerschaft mit entspannten Spaziergängen.
Wenn ein Tellington-Körperband in Kombination mit richtig eingesetzter Belohnung zu einem bessere Körperbewusstsein und damit zu mehr Selbstkontrolle beiträgt und wenn Uno sich dann hinsetzen kann, anstatt zur Begrüssung und zum An- und Ableinen hochzuspringen, sind das wichtige Schritte zu einer auf gegenseitigem Respekt beruhenden Mensch-Hund Beziehung.
Damit das alles geschehen kann, lernt Natalie das Verhalten ihres Hundes genau zu beobachten und die gesammelten Informationen so zu verwenden, dass Uno optimal lernen kann.....auch durch Beobachten.
Lisa Leicht, Tellington Instruktorin für Kleintiere und TTouch for You (Menschen)